Ich umreiße mal, woher in meinem Verständnis der Begriff Resilienz kommt, wie es grob zu den Resilienzfaktoren kam und wie wir das konkret für uns nutzen können.
Um es vorweg zu nehmen: Die Quintessenz ist, dass man sich mehr Resilienz aneignen und bis zu einem gewissen Grad trainieren kann.
Falls Dich das interessiert biete ich dazu pragmatische Programme an. Sie dich dazu gerne hier auf http://www.oli-kern.com um oder melde dich zu einem Gespräch an. Aber zurück zum Thema:

Es geht um Resilienz. Lateinisch bedeutet “resilire” soviel wie “zurückspringen” oder “abprallen”. Auf deutsch kann Resilienz annähernd mit “Widerstandsfähigkeit” beschrieben werden. Resilienz ist also unsere Fähigkeit mit Veränderungen, innerem und äußeren Störungen (Stressoren) oder einfach Neuem umzugehen.

Resilienz wurde 1950 als Begriff von Jack Block PhD in Berkeley, California eingeführt und durch die Arbeiten der Entwicklungspsychologin Emmy E. Werner PhD in Davis, California durch folgendes Experiment bekannt:
Es wurden hawaiianische Kinder in einer 40 jährigen Langzeitstudie untersucht, die 1955 in Slums geboren wurden. 2 Drittel hatten Schulprobleme, waren häufig aggressiv, kriminell und anfällig für Alkohol und andere Drogen. 1 Drittel schafften einen Schulabschluß, absolvierten eine Ausbildung, fanden Arbeit und gründeten Familien. Die Studie wurde 1979 mit dem Ziel veröffentlicht, die Faktoren zu beschreiben, die dieses Drittel der Kinder widerstandsfähig und erfolgreich machte.
Hier eine Zusammefassung der Ergebnisse:

Es sind häufiger Mädchen resilient als Jungen. 

Resiliente Jungen sind eher „untypische“ Jungen. Sie sind weniger aggressiv und mehr auf andere bezogen als nicht resiliente Jungen.

Intelligente Kinder sind tendenziell resilienter als weniger intelligente Kinder.

Resiliente Kinder sind oft Überleister, d. h. sie bringen bessere Schulleistungen, als es von ihrer Intelligenz her zu erwarten wäre.

Sie haben ihre Impulse eher unter Kontrolle als nicht resiliente Kinder und sind disziplinierter.

Sie sind eher in der Lage zum Belohnungsaufschub als nicht-resiliente Kinder.

Resiliente Kinder sind anderen Menschen zugewandt, sie reagieren positiv auf Aufmerksamkeit.

Resiliente Kinder sind einfühlsamer und emotionaler als nicht-resiliente Kinder.

Sie sprechen eher über ihre Gefühle.

Sie sind vertrauensvoller und weniger aggressiv.

Entgegen dem Vorurteil, das viele Leute vielleicht hegen, sind resiliente Kinder nicht hart im Nehmen oder „zäh“. Das Gegenteil ist der Fall, sie ersuchen andere eher um Hilfe als nicht-resiliente Kinder und geben Schwächen eher zu.

Resiliente Kinder haben eine realistische Selbsteinschätzung und realistische Zukunftsvorstellungen.

Sie sind sozial angepasster als nicht-resiliente Kinder, „leichter zu lenken“ und versuchen, den Erwartungen Erwachsener gerecht zu werden.

Sie sind interessiert an Menschen, Sachen und Ideen und lernen gerne. In der Regel gehen sie gerne zur Schule.

Sie haben eine stärkere interne Kontrollüberzeugung.

Das Gesundheitsmanagement im Unternehmen strebt ein gesundes Arbeitklima an. Es möchte chronische Erkrankungen, Frühverrentung, zyklisch auftretende Beschwerden, akute Erkrankungen, Fehlzeiten, Dienst nach Vorschrift,  Stress oder gar Burn-out vermeiden. Und es will aktive Gesundheit, motivierte Mitarbeit, Team-Denken, Eigeninitiative, ja sogar strategisch kreative High-Performance-Mitarbeit fördern.

Resilienz kommt da wie gerufen.

Resiliente Mitarbeiter sind weniger krank und arbeiten aktiver und effizienter mit.

Aus den Studien zur Resilienz Studien ergibt sich, daß Mitarbeiter – oder wir alle – resilienter werden, wenn wenn wir beispielsweise…..

  • gesunde Beziehungen und Netzwerke aufbauen (Geselligkeit)
  • uns und unsere Arbeit in einem positiven Licht betrachten und Perspektiven oder Handlungsoptionen entwickeln können (Optimismus, positives Denken)
  • Flexibel mit Veränderungen umgehen können
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben und Kompetenzen entwickeln
  • Andere verstehen und deren Sichtweise einnehmen können
  • nicht aufgeben
  • und sicher mit unseren Gefühlen umgehen können

Man kann schon sehen, wie sich daraus langsam Ein-Wort-Resilienzfaktoren formen. Ich schreibe im Folgenden mal die 7 Faktoren nach Emmy Warner auf:

  1. Akzeptanz

2. Optimismus

3. Selbstwirksamkeit

4. Eigenverantwortung

5. Netzwerkorientierung

6. Lösungsorientierung

7. Zielorientierung

Jeder kann sich also jetzt überlegen, an welchen Faktoren er wie arbeiten will.
Allerdings ist diese faktorielle Herangehensweise oft recht theoretisch, wenn auch sicherlich recht hilfreich zu wissen und praktisch zum Finden und Einordnen eines passenden Werkzeugkastens. Letzten Endes sind wir alle Menschen aber dennoch recht unterschiedlich ausgeprägt. Wir haben unterschiedliche Wünsche und Temperamente, unterschiedliche Lebensumstände, Kulturen, Bedürfnisse, Erfahrungen oder Gesundheit.

Deshalb ist es wichtig, für sich selbst den richtigen Ansatz zu finden, um gelassen durchs Leben zu gehen. Manchmal kann das auch ganz einfach sein.

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